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Presseschau 2011

Orgelmusik aus einer phantastischen Zeit

Von Hannelore Schmid

„Die Hanseatische Zeit muss für Kirchenmusik und Orgel eine phantastische Zeit gewesen sein“. Bine Katrine Bryndorf versetzte mit dieser Einführung in das Programm des 86. Konzerts des Förderkreises Orgel und Orgelmusik am vergangenen Sonntag die zahlreichen Besucher der Bergen-Enkheimer St. Nikolaus-Kirche in neugierige Erwartung. „Es wurde viel improvisiert in dieser Zeit,“ so Bryndorf, „aber Gott sei Dank auch einiges aufgeschrieben. Die Musikstücke wollen die Orgel in allen ihren Farben zeigen – lustig, heiter, traurig und frisch.“ Der vielfach ausgezeichneten Organistin der Kopenhagener Vartoy Kirche und international renommierten Solistin gelang es mit ihrem Spiel, diese ganze Breite zu vermitteln.

Musik von Buxtehude, Bach, Bruhns und Scheidemann sollte ihre Zuhörer für Barockmusik „aus dem Norddeutschen“ begeistern. Der Schirmherr des Konzerts, der dänische Honorarkonsul Andreas Muth, erinnerte in seinem Grußwort jedoch zu Recht daran, dass sich zu Lebzeiten dieser Komponisten das Königreich Dänemark bis Hamburg-Altona erstreckte. Wie sich andererseits Dietrich Buxtehude, der als Sohn eines Organisten aus Schleswig im heute schwedischen Helsingborg geboren wurde, im dänischen Helsingör aufwuchs und später in Lübeck das Organistenamt versah, letztlich als Däne verstand.

Beim Konzert in St. Nikolaus spielten nationale Verortungen keine Rolle. Neben dem dänischen Konsulat, das durch Barbara Bünemann vertreten wurde, hatten sich die Kulturgesellschaft Bergen-Enkheim mit Cornelia Grebe und Sandra Hein vom Deutsch-Dänischen Kulturverein Rhein-Main zur Partnerschaft mit dem Förderkreis zusammengefunden.

Mit dem Präludium in G-Dur von Nicolaus Bruhns eröffnete Bryndorf das Konzert. Nur wenige Musikstücke sind von diesem Lieblingsschüler Buxtehudes erhalten. Es folgte Buxtehudes Passacaglia in d, ein Stück, das unter dem Einruck des stetigen Schlagens der Kirchturmuhr entstanden ist und das Fortschreiten von Stunden, Tagen und Jahreszeiten widerspiegelt. Von Johann Sebastian Bach, dessen großes Vorbild Dietrich Buxtehude war, hatte Bryndorf für dieses Konzert Toccata, Adagio und Fuge in C-Dur ausgesucht. „Das Stück enthält viel Norddeutsches, große freie, virtuose Teile und ein großes Pedalsolo“, erklärte sie ihre Wahl. Dass sie es ebenso virtuos und technisch perfekt vortrug, braucht nicht eigens erwähnt zu werden. Das Choralvorspiel über „Wie schön leuchtet der Morgenstern“ von Buxtehude und das Magnificat VIII Toni von Heinrich Scheidemann mit perlenden Läufen und spannungsvollen Echoeffekten folgten. Den Abschluss bildete das Präludium in e-Moll von Nicolaus Bruhns, das der Orgel alles entlockt, was sie zu bieten hat, und den musikalischen Höhepunkt des Abends setzte.

Das Publikum dankte mit langanhaltendem stehendem Applaus, und Bine Bryndorf ließ es sich nicht nehmen, der ersten Zugabe – „weil Sie so eifrig sind!“ eine zweite folgen zu lassen.
„Heute wurde widerlegt, dass die Orgel von St. Nikolaus französisch ausgerichtet ist“, freute sich Bernd Walz, Vorstandsmitglied des Förderkreises, beim anschließenden Empfang in der Nikolauskapelle. „Das ist der einmaligen Registrierkunst von Bine Bryndorf zu danken.“ Schon vor zehn Jahren, so berichtete er, war Bryndorf zum ersten Mal eingeladen worden. Damals musste sie wegen einer Schwangerschaft absagen. Gut möglich, dass in einigen Jahren eine weitere Einladung nach Kopenhagen geht. „Unsere Orgel mag Bine Bryndorf!“ konstatierte Walz.

Eine Überraschung wartete an diesem Abend auf den ehemaligen Frankfurter Stadtkämmerer Dr. h.c. Ernst Gerhardt, seit vielen Jahren als Mitglied regelmäßiger Besucher der Konzerte in St. Nikolaus. Er wurde zum Ehrenmitglied des Förderkreises ernannt. In seinem früheren Amt, in dem er auch für kirchliche Angelegenheiten zuständig war, hatte er den Bau der St.Nikolaus-Orgel unterstützt, indem er ein Register aus der alten Orgel der Katharinenkirche nach Bergen vermittelte. Für Gerhardt stellt die Arbeit des Förderkreises eine „große kulturelle Leistung im Stadtteil“ dar, wie er im Gespräch betonte. Die Nikolauskapelle war im übrigen ein würdiger Ort für die Verleihung der Ehrenmitgliedschaft. Als Stadtkämmerer hatte Gerhardt auch die Restaurierung dieses gotischen Kleinods, das lange Jahre als Scheune genutzt worden war, großzügig unterstützt.

Beim Empfang in der historischen Nikolauskapelle:
Ortsvorsteherin Renate Müller-Friese, Dr. h.c. und Ehrenmitglied Ernst Gerhardt, Prof. Bine Bryndorf und Frau Barbara Bünemann, Assistentin des königl. dänischen Konsulates.

Ein Reichtum an Klängen

Daniel Roth konzertierte am 28. August an der Orgel der St. Nikolaus – Kirche in Bergen
Stehender Beifall verabschiedete Daniel Roth, den Orgelvirtuosen aus Paris, nach seinem Konzert am vergangenen Sonntag in der St. Nikolaus – Kirche in Bergen. Die zahlreich erschienenen Zuhörer würdigten damit einen Künstler, der “die Gemüter der Menschen bewegen kann“. So jedenfalls hatte es der Schirmherr dieses 85. Großen Orgelkonzerts, der Generalkonsul Frankreichs, Pierre Lanapats, in seinem Grußwort angekündigt.

Mit seinem wohl durchdachten Programm vermochte Daniel Roth die geweckten Erwartungen im Laufe des Abends einzulösen: Am Beginn stand eine der großen Leipziger Kompositionen von Johann Sebastian Bach (1685 bis 1750), Präludium und Fuge Es-Dur (BWV 552); ergänzend und konträr dazu gab es ausgewählte französische Orgelmusik des 19. und 20.Jahrhunderts. Dabei steht César Franck (1822 bis 1890), selbst ein Bach-Verehrer, für den Wiederaufstieg der französischen Orgelkomposition in seiner Zeit, während sich Marcel Dupré (1886 bis 1971) hohe Verdienste um eine blühende Orgelkultur in Frankreich erworben hat. Er hat u.a. sämtliche Orgelwerke Bachs herausgegeben und an mehreren Konzertabenden auswendig einem interessierten Publikum dargeboten. Nimmt man noch Camille Saint-Saens (1835 bis 1921) hinzu, der sich nach 1871 gemeinsam mit C. Franck für eine nationale französische Musik eingesetzt hat, und Charles Tournemire (1870 bis 1939), den genialen Improvisator, so wird in der Handschrift des Programms neben dem Orgelkünstler Daniel Roth auch der Lehrer und Professor sichtbar. Man könnte geradezu von einer “Lehrstunde“ über französische Orgelmusik auf dem Hintergrund des großen Thomaskantors und dessen zukunftsweisender Musik sprechen.

Der Orgelprofessor Daniel Roth war am ehesten in Bachs festlich strahlendem Es-Dur Präludium zu hören. Die (nach Albert Schweitzer) hier versinnbildlichte göttliche Majestät erklang noch ein wenig dem Irdischen verhaftet, aber schon in der sich anschließenden Fuge mit ihren drei Themen lockerten sich Spielweise und Tonfall. In der Dreiteilung hat man eine Darstellung der Trinität erblickt, und deren Charakterisierung gelang adäquat. Konträr dazu die elegisch verhaltene Stimmung in M. Duprés Präludium und Fuge f-Moll (op.7,2). Daniel Roth hob die durch alle Stimmen wandernde Melodie und die Farbigkeit der Harmonien glänzend hervor. Immer wieder wurde jetzt erkennbar, dass hier nicht nur ein Meister ausgeklügelter Programme spielt, der eine musikalische Struktur lebendig nachzeichnet, sondern vielmehr einer, der über einen nahezu unerschöpflichen Vorrat an Registriermöglichkeiten verfügt. So brillierte der Solist des Abends mit überraschenden Klangkombinationen, um beispielsweise den lockeren Ton des Scherzos bei C. Saint-Saens zu charakterisieren oder die religiöse Sphäre des “Offertoire“ (g-Moll) von C. Franck zu treffen. Bei ihm kann man geradezu hören, was bei einem festlichen Hochamt am Altar geschieht. Choralartige Passagen wechseln ab mit heroisch-pathetisch klingenden, immer wieder neue Klänge kommentieren das liturgische Geschehen, und mit dem zusätzlichen Einsatz des Jalousieschwellers (die Orgel von St. Nikolaus hat gleich zwei davon) gelangen dem virtuos auftretenden Solisten weitere dynamisch abgestufte Klangeffekte. Ein großartiges Klanggemälde entwickelte Daniel Roth in Ch. Tournemires “Ave maris stella“, einer von M. Duruflé aufgezeichneten Improvisation. Es handelt sich hier um einen Marien-Hymnus (“Sei gegrüßt, Stern des Meeres“) mit einem gregorianisch-liturgischen Thema. Daniel Roth gestaltete diese in Noten festgehaltene Improvisation souverän, ideenreich und wiederum klanglich raffiniert. Seine eigene Komposition aus dem Orgelbuch zum Magnifikat, ebenfalls der Mutter Gottes gewidmet (“Hoch preist meine Seele den Herrn“), stellt sich in die Tradition der an diesem Abend aufgeführten Musik: Die beiden Stücke (“Magnifikat“ und “Gloria“) arbeiten mit der zugrunde liegenden Choralmelodie, sie haben virtuose Passagen und funkeln klangprächtig. Am Schluss dieses eindrucksvollen Konzerts spielte Daniel Roth noch einmal M. Dupré (Präludium und Fuge As-Dur, op.36), seinen Vorgänger im Amt des Titularorganisten an der berühmten Cavaillé-Coll-Orgel von St.Sulpice (von 1934 bis 1971). Als dieses Stück mit mächtigen Akkorden über einem Orgelpunkt endete, war ein bewegender Konzertabend zu Ende gegangen. Zwei Zugaben musste Daniel Roth dann aber doch noch spielen: Eine Improvisation über den Choral “Großer Gott wir loben dich“ und die letzte der “Sieben Improvisationen – Allegro giocoso“ von C. Saint-Saens.

Für eine kurze Unterbrechung in der Mitte des Konzerts wegen einer witterungsbedingt plötzlich verstimmten Trompete (ein Zungenregister im 3. Manual) hatte das Publikum volles Verständnis.

Der abschließende Empfang hinter der St. Nikolaus-Kirche gab Gelegenheit, mit dem Künstler zu sprechen. Den Wein spendierte die Deutsch-Französische Gesellschaft und der Club der Elsässer beteiligte sich mit frischen Brezeln.

Heinrich Jaskola


Ein Musikerlebnis der besonderen Art

  • Guy Bovet konzertierte am 3.April in der St. Nikolaus-Kirche –
    Wer die Konzerte in der St. Nikolaus-Kirche in Bergen-Enkheim besucht, kann immer wieder Außergewöhnliches erwarten. Die Interpreten gehören fast ausnahmslos zu der kleinen Gruppe international hoch angesehener Künstler, und die Programme enthalten manche selten zu hörenden Kostbarkeiten, die den Musikfreund überraschen und erfreuen. Auch das 84. Große Orgelkonzert mit dem Schweizer Professor Guy Bovet (Neuchâtel) am letzten Sonntag machte hier keine Ausnahme.

Ungewöhnlich schon das Programm. Von J.S.Bach abgesehen, enthielt es kaum bekannte Komponisten. Nur Spezialisten dürften die Namen der beiden Spanier Sebastián Aguilera de Heredia (1561-1627) und Francisco Peréz Gaya (1766-1835) kennen. Auch die Werke von César Cui (1825-1918), russischer Komponist mit französischen Wurzeln, oder Pietro Allesandro Yon (1904-1943), ein italienisch-amerikanischer Organist (seit 1927 an der St.. Patrick.s Cathedral in New York), sind eher selten zu hören. An das Ende des Programms hatte Guy Bovet statt der angekündigten Orgelversion seines Orchesterstückes „Don Quixote“ drei musikalische Skizzen gestellt (Trois Esquisses Japonaises, 2001), gedacht für „meine Freunde in Japan“, wie er einleitend sagte.
Nur mit einer Künstlerpersönlichkeit, die so präsent ist wie Prof. Bovet, lässt sich ein derartiges Programm überzeugend verwirklichen. Seine Solistenkarriere führt ihn nach wie vor in alle Teile der Welt, seine Tonträgerliste zählt über 45 Aufnahmen, als Komponist und Wissenschaftler hat er sich in der Musikwelt einen Namen gemacht. So gelang ihm auch an der Orgel der St. Nikolaus-Kirche der souveräne Umgang mit diesem anspruchsvollen Instrument: Scheinbar mühelos die Technik bei der Wiedergabe komplizierter musikalischer Strukturen, spielerisch der Wechsel auf den vier Manualen und immer wieder neue, interessant tönende Klangwelten mit charakteristisch eingefärbten Registern.

Typisch für spanische Orgeln sind die zahlreichen „Zungenpfeifen“, die den Ton durch eine schwingende Metallzunge erzeugen. Am Orgelprospekt sind sie häufig durch ihre horizontale Lage zu erkennen („spanische Trompeten“). Sie klingen ähnlich wie eine Posaune, Trompete, Schalmei, eine Klarinette oder ein Fagott. In der unterschiedlichen Kombination einzelner oder mehrerer solcher Zungenregister gelang es dem Orgelvirtuosen aus der Schweiz, einen verblüffend authentischen Orgelklang hervorzubringen, ohne den die beiden spanischen Komponisten de Heredia und Gaya nicht adäquat hörbar gewesen wären. Guy Bovet ist mit zwei Jahrzehnten Lehrtätigkeit an der Universität von Salamanca ein ausgewiesener Kenner des spanischen Musiklebens. Man fühlte sich im Konzert plötzlich nach Spanien versetzt und konnte die bewegten rhythmischen Strukturen der Stücke ebenso genießen wie z.B. die tiefe, virtuos auf- und absteigende Solostimme in der linken Hand, umspielt von Flötenstimmen (de Heredia: „Tiento de bajo 1er tono“). Die „Sonata“ von Gaya tönte zunächst eher nach einer Flötenuhr-Musik mozartscher Prägung, leicht und verspielt, ehe dann doch noch die so typischen Zungenstimmen kontrastreich auf ihre spanische Herkunft hinwiesen.
Guy Bovet beherrscht aber nicht nur die Kunst der Klangmischung bis ins kleinste Detail, er bringt es auch fertig, eine anspruchsvolle polyphone Struktur klar und durchsichtig zu gestalten und mit den gewählten Registern z.B. seiner Auffassung von Dunkelheit und Tragik in Bachs Präludium und Fuge c-moll (BWV546), einem Meisterwerk aus der Leipziger Zeit, Gehör zu verschaffen. Als Kontrast dazu spielte der Interpret das Prélude in As-Dur von César Cui romantisch-verhangen, arbeitete effektvoll mit beiden Jalousieschwellern des Instruments und brachte den Zuhörern jene Stimmung nahe, die der Komponist in seiner Bewunderung für Robert Schumann ausdrücken wollte. Immer wieder kann Guy Bovet auch seine überlegene Virtuosität ausspielen, so dass scheinbar einfach angelegte Stücke wie Yons „Toccatina“, rasant im Tempo, humorvoll und witzig erklingen. In solchen kleinen „Kunst-Stücken“ offenbart sich wahre Könnerschaft! Als Komponist und eigener Interpret zeigte der Künstler am Schluss des Programms mit den drei japanischen Skizzen noch einmal musikalisches Einfühlungsvermögen und absolute Beherrschung seines Instruments.
Nach dem lang anhaltenden Beifall der Zuhörer in der gut besetzten St. Nikolaus-Kirche spielte Guy Bovet noch ein Stück des französischen Organisten und Komponisten Jehan Alain (1911-1940), dessen Orgelwerke er besonders schätzt. Er hat sie auf der neu aufgebauten Orgel der Familie Alain in Romainmôtier eingespielt. Von einem „Musikerlebnis der besonderen Art“ hatte der Schweizerische Generalkonsul Pius Bucher im Grußwort des Schirmherrn gesprochen. Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

Heinrich Jaskola

Bernd Walz, Vorstandsmitglied des Förderkreises Orgel und Orgelmusik an St. Nikolaus
Prof. Guy Bovet
Marisa Bovet
Urs Schnider, Konsul der Schweiz

Nach dem Konzert traf man sich zum Empfang in der Nikolauskapelle. Das Schweizer Konsulat hatte
den exzellenten Wein samt Käse spendiert. Auch kleine Schokoladen-Tafeln lagen auf den Tischen.

Blitzendes Blech begeistert Besucher
Grandioses Neujahrskonzert in der St. Nikolaus-Kirche

von Karl Hermann

Festliche Musik zum Jahreswechsel hatten der Förderkreis Orgel und Orgelmusik an St. Nikolaus und die Kulturgesellschaft Bergen-Enkheim als Veranstalter angekündigt. Das war leicht untertrieben. In der vollbesetzten Kirche am Nordring demonstrierten die von Fernsehen und Funk bekannten Mainzer Dombläser im Zusammenspiel mit dem ehemaligen Mainzer Domorganisten Albert Schönberger ihre Freude am virtuosen Auftritt und ihre Könnerschaft. Zwei Trompeten, ein Horn, eine Posaune und die Tuba boten Bläsermusik vom Feinsten. Mit imponierender Leichtigkeit bewältigten sie teils schwierigste Passagen in Bearbeitungen von klassischen Werken. Dazu kamen noch die Pauken, von professioneller Hand geschlagen.

Das Programm mit Werken von Gabrieli, Purcell, Lemmens, Peeters, Crespo, Webber und Strauss ließ keine Wünsche offen. Insbesondere gefielen die „Drei Spirituals“ von Enrique Crespo, weil das Ensemble damit seine große Repertoirebreite zeigen konnte.
Das Mitwirken der Orgel als Partner und als zweiter Chor (Gabrieli) ließ die langjährige Zusammenarbeit mit den Bläsern erkennen. Trotz räumlicher Entfernung – die Bläser waren im Altarraum positioniert . gelangen wunderbare Echowirkungen und beste Abstimmungen. So konnte mit der solistisch eingesetzten Orgel ein durchsichtiges, fast kammermusikalisches Klangbild entstehen.

Eine vorzügliche Erwähnung verdienen die Orgel-Improvisationen Schönbergers über Kirchenlieder (u.a. über „Nun danket alle Gott“) und hier ganz explizit die Variationen über bekannte Weihnachtslieder, gewürzt mit dem Einsatz des Zimbelsterns. Das Publikum war begeistert und summte so manches Mal die Melodien mit.
Erst nach einer erklatschten Zugabe wurden die Musiker mit stürmischem Beifall entlassen.
Nach dem Konzert äußerte Albert Schönberger: „Die Orgel hat mich gemocht, ein wunderschönes Instrument“.

Eine schöne Idee der Veranstalter war das Angebot von Sekt oder Glühwein vor der Kirche, was weidlich genutzt wurde. So konnte man im Gespräch mit den Musikern und den vielen prominenten Gästen den festlichen Charakter des Abends ausklingen lassen.

Presseschau 2010

Panflöte und Orgel im Dialog am Ende eines Jubiläumsjahres

von Heinrich Jaskola

Wenn Freunde ein gutes Gespräch miteinander führen, so freuen sich nicht nur die Beteiligten selbst darüber. Auch den Zuhörern kann dabei das Herz aufgehen. Zunehmend werden sie in den Dialog hineingezogen, verfolgen interes-siert den freundschaftlichen Austausch der Argumente und bewundern vielleicht Charaktere, Temperamente und Ge-sprächsverhalten. Das ist in der Musik, verstanden als “Klangrede“, nicht anders. Zwei hervorragend aufeinander ein-gestellte Solisten, Matthias Schlubeck (Panflöte) und Ignace Michiels, Organist der Kathedrale von Brügge, konzer-tierten am vergangenen Sonntag in der Bergener St. Nikolaus-Kirche auf hohem Niveau. Nicht nur das scheinbar blin-de Einverständnis der beiden Interpreten war bewundernswert, sondern auch der gleichberechtigt geführte Dialog der beiden Instrumente. Sie sind ihrem Ursprung nach enger verwandt als man glauben möchte, kann man doch die Pan-flöte teilweise auch als Orgel einordnen.

Erleben konnten die in großer Zahl erschienenen Zuhörer im Konzert neben der Dialogfähigkeit zweier verwandter Instrumente auch die breite Palette spielbarer Musik für diese beiden Verwandten. Sie reichte von Antonio Vivaldis (1678 – 1741) Flötenkonzert G-Dur (op.10, Nr.4) bis zur folkloristischen Musik aus Rumänien. Geschickt dazwischen geschoben waren vier solistische Auftritte der klangprächtigen Förster & Nicolaus-Orgel, so dass reizvolle Kontraste entstehen konnten. Gleich am Konzertbeginn folgte z.B. auf das leicht und beschwingt auftretende Flötenkonzert von Vivaldi ein packendes Orgelwerk von J.S. Bach (1685 – 1750). Seine Choralfantasie über “Komm, Heiliger Geist, Herre Gott“ aus der Sammlung der “Achtzehn Leipziger Choräle“ (1747 – 49) spielte Ignace Michiels klangmächtig und virtuos. Ganz andere Seiten wurden dagegen mit Naji Hakims (geb. 1955) “Ouverture libanaise“ angeschlagen. Der in Bergen-Enkheim bestens bekannte, in Paris wirkende libanesisch-französische Organist und Komponist sagt selbst, sein Werk sei aus der Liebe zur Folklore entstanden. Dass die Orgel mit raffinierten, orientalisch eingefärbten Klangfarben und Rhythmen auch folkloristisch auftreten kann, mag manchen Zuhörer erstaunt haben. Aber Erstaunli-ches gab es an diesem Abend mehrfach zu hören.
Im Zusammenspiel von Panflöte und Orgel zeigten beide Solisten ihr meisterliches Können. Scheinbar mühelos ge-lingt es Matthias Schlubeck alle Höhen und Tiefen seiner Panflöte darzustellen. Aber zugleich zeigt er, wie wand-lungsfähig das Instrument eingesetzt werden kann. Da überzeugen die an Vogelgezwitscher erinnernden Spitzentöne in der Flötensonate G-Dur des von 1740 bis 1768 am Hofe Friedrichs des Großen wirkenden C.Ph.E. Bach (1714 – 1788) ebenso wie die Nachahmung der menschlichen Stimme in Mozarts bekannter Arie der Königin der Nacht aus der “Zauberflöte“. In den sich überschlagenden Koloraturen der als Rachegöttin auftretenden Königin (“Der Hölle Rache kocht in meinem Herzen, …“) wurde die Panflöte zur wahren Zauberflöte. Nicht umsonst spielten die beiden Künstler am Ende des Konzerts als letzte Zugabe diese großartige Arie noch einmal.

Wunderschön singend und durchgehend adäquat begleitet, ließ sich die Flöte in den romantisch gefärbten Stücken von A. Guilmant (1837 – 1911), Th. Dubois (1837 – 1924) und S. Rachmaninoff (1873 – 1943) vernehmen. Eindringlich der Dialog zwischen den Zungenstimmen der Orgel und der ihr antwortenden Panflöte bei Guilmant; meditativ, wie ins Gebet versunken, das Zusammenspiel in der “Cantilène religieuse“ von Dubois; große Melodiebögen wie im Ge-sang hervorhebend in Rachmaninoffs “Vocalise“. Ganz anders traten dann wieder die drei Tänze aus Rumänien am Schluss des Programms auf: Als sei die Orgel zur virtuos aufspielenden Harmonika geworden, an ihrer Seite ein sich übermütig gebender, beschwingt-fröhlicher Flötenspieler. Konnte man da nicht sogar eine tanzende, bunt gekleidete Folkloregruppe erkennen?

Der lang anhaltende Beifall im Stehen am Ende des Konzerts brachte den Besuchern zwei Zugaben und zeigte die “Publikumslieblinge“ noch einmal in Bestform. Das mittlerweile dritte Konzert mit Panflöte und Orgel erwies sich als würdiger Abschluss eines Jahres, in dem das 25-jährige Bestehen des Förderkreises Orgel und Orgelmusik an St. Ni-kolaus auf vielfältige Weise gefeiert wurde. In der lockeren Atmosphäre des Empfangs nach dem Konzert in der Niko-lauskapelle konnte Bernd Walz noch einmal einige Ehrengäste begrüßen (unter ihnen der amtierende Stadtschreiber Thomas Rosenlöcher) und sich sowohl bei der anwesenden Schirmherrin, der Honorarkonsulin von Belgien, Frau Ute Raab, bedanken, als auch den Mitveranstaltern, dem Belgisch-Deutschen Club e.V. und der Kulturgesellschaft Bergen-Enkheim, für ihr Engagement Dank sagen.


Gassenhauer und Ohrwürmer

Peter Planyavsky beim 81. Konzert in der St. Nikolaus Kirche
von W.O. Keller

Wer glaubte, Orgelkonzerte wären nur etwas für treue Kirchgänger, die dort Erbauung und seelische Stärkung suchen, der wurde am Sonntag, den 29. August in der St. Nikolaus Kirche in Bergen-Enkheim kräftig aufgerüttelt, oft verwirrt oder sogar verschreckt, jedenfalls gleich eines besseren belehrt. Wer aber wusste, dass dem eigenwilligen Wiener Star-Organisten Peter Planyavsky der Ruf vorauseilt, nicht nur zu parodieren, sondern gelegentlich auch zu provozieren, war auf allerhand Überraschungen gefasst.

Da hat schon vor über 400 Jahren in Rom an der Peterskirche ein Avantgardist alte Traditionen über Bord geworfen und anstatt frommer Choräle durchaus auch mal sogenannte „Gassenhauer“ an der Orgel interpretiert, zu denen man sonst auf Jahrmärkten ausgelassen tanzte. Girolamo Frescobaldi heißt der Meister des italienischen Frühbarock, dessen kurzes „Capriccio sopra l´Aria die Roggiero“ Peter Planyavsky beschwingt und mit tänzerischer Leichtigkeit intonierte. Und wie setzte sich 400 Jahre später der 1956 in Graz geborene „zeitgenössische“ Komponist und Orgelvirtuose Wolfgang Sauseng mit diesem heute kaum als Ohrwurm erkennbaren Stück auseinander? Als Parodie, oder als schwer verdauliches „Remake“? Das bleibt dem Hörer überlassen, der durch etliche Höhen und Tiefen moderner Klangkunst geschleust wird, inklusive Schnarren und Krächzen, und am Ende, wenn er will, sogar heraus hören kann, dass der junge Sauseng sein „Ballo“. im Gegensatz zum alten Frescobaldi . in einem „happy-end“ ausklingen lässt. Da war Planyavsky in seinem Element, wie er mit Vergnügen und Leidenschaft die prächtigen Möglichkeiten der Orgel aufmischte.

Das war aber nicht die einzige Herausforderung. Schon die zum Auftakt gespielte . 1936 für Klavier komponierte – „Sonate II“ des berühmten Sohnes der Stadt Hanau, Paul Hindemith, entsprach nicht unbedingt den gewohnten Orgelklängen, überzeugte aber durch sehr einfühlsame und kontrastreiche Lautmalerei, wie sich die Zerrissenheit dieser Epoche in düsteren, melancholischen Stimmungen spiegelte und aufkeimende Hoffnungsschimmer gnadenlos verdrängte. Fast fließend folgte der Übergang zum Choral Nr. 2 h-Moll von César Franck, dessen eigentlich optimistische Ausprägung sich nach der zuvor erlebten Tristesse kaum entfalten konnte. Auch Felix Mendelssohn-Bartholdy, der mit seinem herzerfrischenden Klangreichtum sonst alle “bösen Geister“ vertreibt, hatte jetzt Schwierigkeiten, die doch leicht verstörten Zuhörer aus ihrer verwirrend düsteren Lethargie heraus zu führen. Der zunächst zaghafte Applaus war Zeichen dafür, dass das aufmunternd und impulsiv von Planyavsky interpretierte Allegro mit Choral und Fuge nun doch die positiven Lebensgeister wieder geweckt hatte.

So richtig aufgetaut ist das Publikum aber erst bei der strahlenden Choralfantasie “Ich ruf zu dir, Herr Jesu Christ“ des leider viel zu selten gespielten Hamburger Barockkomponisten Vinvent Lübeck (1654 . 1740), die der vielseitig begabte Peter Planyavsky so überzeugend registrierte und hingebungsvoll präsentierte, als ob er sein ganzes Leben und Wirken nur dieser tief religiösen Kirchenmusik gewidmet hätte. Und dieser Eindruck verstärkte sich noch einmal in seiner suggestiven Improvisation über den Choral “Wer nur den lieben Gott lässt walten“, in der er das Thema immer wieder in lauter leuchtend-bunten, musikalischen Perlen aufscheinen ließ, die wie ein vertrauter Ohrwurm wohlige Gefühle erzeugten. Entsprechend stürmisch war dann auch der Beifall, den Planyavsky richtig deutete, indem er eine Zugabe wählte (Karl Czerny, Adagio), die genau diese Bedürfnis nach Klangreinheit und Harmonie erfüllte. Der prasselnde Regen verhinderte den Empfang im Grünen, aber im “Kleinen Zentrum“, erweitert durch zwei Zelte, erfreuten sich die sehr zahlreichen Gäste und Mitglieder an süffigem “Grünen Veltliner“, den die österreichische Gesellschaft spendiert hatte.

Peter Planyavsky am Spieltisch der großen Förster&Nicolaus Orgel

Ein Organist mit Ecken und Kanten

Peter Planyavsky beim 81. Konzert in der St. Nikolaus Kirche
von W.O. Keller

Stromlinienförmig ist er ganz gewiss nicht, der vielseitige musikalische Senkrechtstarter aus Wien, Peter Planyavsky, aber streitbar und witzig und voller verrückter Ideen. So erklärt er sein umfangreiches Repertoire eigener Kompositionen damit, dass Bach, Mozart und die anderen berühmten Tonsetzer in ihren Werken erhebliche Lücken hinterlassen hätten, die er nun in aller Bescheidenheit ausfüllen würde.

Da gibt es sicher allerhand Überraschungen, wenn dieses Multitalent am Sonntag, den 29. August um 18 Uhr in der St. Nikolaus- Kirche in Bergen-Enkheim, Nordring 71, die Große Förster & Nicolaus-Orgel aus der Reserve lockt. Als waschechter Wiener hat Peter Planyavsky mit seiner Kunst längst die ‚große weite Welt‘ erobert, ohne je seine Wurzeln zu verleugnen. 1947 in Wien geboren, als Hochbegabter von den besten Lehrern gefördert, und mit 22 schon auf dem begehrten Posten des St. Stephans-Dom-Organisten, dann auf direktem Weg zum Hochschulprofessor. Doch sein streitbarer Geist bescherte ihm auch etliche Karriere-knicks, die er immer gleich für neue Perspektiven nutzte. Dazu gehört auch eine Lehrzeit als Orgelbauer. Daneben pflegt er noch ein paar skurrile Hobbys, die er lustvoll im Internet ausbreitet, mit der bissigen Begründung, nur in diesem Medium könne man sich an einer Massenbewegung beteiligen, in der sich alle zu Wort melden, die eigentlich nichts zu sagen haben.

Ohne Frage ist Peter Planyavsky . im besten Sinne . eine schillernde Persönlichkeit, die sich hier in einem bunten, spannenden Programm entfalten wird. Schon der Auftakt entspricht nicht der sonst üblichen Einstimmung auf einen besinnlichen Orgelabend, denn die aufwühlende ‚Sonate II‘ des gebürtigen Hanauers Paul Hindemith entstand 1936, als der Komponist bereits mit einem Aufführungsverbot belegt war und um seine Existenz fürchten musste. Daneben erscheint der Impulsgeber der Französischen Orgelmusik, César Franck, mit seinem ‚Choral Nr.2 in h-Moll‘ wie aus einer fernen Zeit, obwohl gerade mal rund 80 Jahre Musik-geschichte dazwischen liegen. Der deutsche Zeitgenosse Francks, Felix Mendelssohn-Bartholdy ist bekannt durch den unerschöpf-lichem Reichtum tiefschürfender, ergreifender Musik, die in seinem ‚Allegro, Choral und Fuge‘ wunderbar zum Ausdruck kommt.

Als Meister des italienischen Frühbarock gilt der einstige Organist der Peterskirche in Rom, Girolamo Frescobaldi, dessen unvergängliche Musik in über 400 Jahren nichts von ihrem Glanz verloren hat. Sein ‚Capriccio sopra l´Aria di Roggiero‘ wird das beweisen. Und dann folgt ein messerscharfer Schnitt zwischen traditioneller und moderner Orgelmusik durch den hierzulande noch weniger bekannten, 1956 in Graz geborenen Wolfgang Sauseng, der inzwischen . nicht nur in Österreich . auf keinem Festival für Zeitgenössische Musik fehlen darf. Der hoch dekorierte Professor kann es sich leisten, in seinem Werk mit dem verwirrenden Titel ‚Ballo‘ voll auf Überraschungseffekte zu setzen, die Peter Planyavsky mit Lust und Virtuosität abfeuern wird.

Für einige Zuhörer, die vielleicht von den zeitgenössischen Klängen überfordert werden, bietet Vincent Lübeck (1654 – 1740) dann eine wirkliche Labsal für die Seele. Der Hamburger Bürger gilt als einer der Großen der Barockära im norddeutschen Raum, wo er bis ins hohe Alter als Organist und Komponist gewirkt hat. In der Choralfantasie ‚Ich ruf zu dir, Herr Jesu Christ‘ öffnet sich ein meditativer, spiritueller Raum, in dem sich Gedanken und Gefühle sammeln..

Was das fachkundige Publikum bei den ‚Improvisationen‘ von Peter Planyavsky erwartet, lässt sich nicht vorhersagen. Man muss allerdings wissen, dass der Künstler auch hier seinem ‚Schalk im Nacken‘ wohl nicht widerstehen kann, immerhin gilt er als brillanter Meister der Parodie, der sich in heiteren Eskapaden vor keinem noch so berühmten Komponisten-Kollegen fürchtet.

Künstler und Programm versprechen einen seltenen musikalischen Hochgenuss, bei dem die große Förster & Nicolaus-Orgel das ganze Spektrum ihrer Möglichkeiten in Klängen und Farben ausbreiten darf – vom Interpreten Peter Planyavsky zum pulsierenden Leben erweckt.


Französische Impressionen mit Uraufführung

Presse vor dem 80. Konzert

  1. Großes Orgelkonzert in der St. Nikolaus-Kirche
    von Karl Hermann

Wer die Orgelszene in der St. Nikolaus-Kirche regelmäßig verfolgt, weiß, dass das 80. Konzert in bester Tradition der ‚Zehnerkonzerte‘ vom Titularorganisten dieser Kirche, Prof. em. Günther Kaunzinger, Würzburg, bestritten werden wird. Es bereits das 14. Konzert, was er hier spielen wird. Sein Programm ist ganz auf den Schwerpunkt seiner jahrzehntelangen Bemühungen als geschätzter Hochschullehrer abgestellt: die französische Orgelwelt in Deutschland bekannt zu machen. Dafür erhielt er höchste Auszeichnungen, unter anderem das Bundesverdienstkreuz und 1994 erfährt er weltweite Anerkennung, indem er zum ‚Interpreten des Jahres‘ gewählt wurde. Seine künstlerische Ausbildung fand bei den renommiertesten französischen Orgellehrern, wie Marie-Claire Alain, Maurice Duruflé und Jean Guillou statt. Dass sich Günther Kaunzinger auch musikwissenschaflich profiliert hat, ist nicht so bekannt, immerhin übertrug ihm der weltweit bekannte Schott-Verlag die erste Urtext-Edition des gesamten Orgel.uvres von César Franck.

So erstaunt es nicht mehr, dass er in seinem 80. Konzert eine Uraufführung eines Werkes von César Franck (1822-1890) spielen wird, was er durch seinen eminenten Kenntnisse des Franck.schen Werkes rekonstruiert hat. Es freut die Bergen-Enkheimer Orgelfreunde ganz besonders, dass Kaunzinger diese Rekonstruktion einer spätromantischen Symphonie in der St. Nikolaus-Kirche das erste Mal öffentlich spielen wird. Im Gespräch hatte er ausgeführt, dass er die Uraufführung zum 25-jährigen Jubiläum des Förderkreises zurückgehalten und als Geschenk vorgesehen habe. Wieder einmal erleben so die Besucher des Konzertes am Sonntag, 2. Mai um 18.00 Uhr eine Uraufführung in der St. Nikolaus-Kirche, deren Zahl damit auf fünf gestiegen ist.

Kaunzinger beginnt sein Konzert mit eben dieser Komposition von Franck, die den Namen ‚Phantaisie symphonique‘ trägt. Daran schließt sich eine Bearbeitung für Orgel (Edwin Lemare) an, die als Orchesterwerk mit dem Titel ‚Danse macabre‘ von Camille Saint-Saëns (1835-1921) zu seiner Zeit bereits sehr geschätzt wurde. Saint-Saëns ist eher durch seine Komposition ‚Kaneval der Tiere‘ bekannt. Nach der Legende erscheint um Mitternacht einmal im Jahr der Tod. Er ruft die Skelette aus den Gräbern um nach seinem Geigenspiel bis zum Morgengrauen zu tanzen, wenn der Hahn kräht. Danach müssen die Toten wieder zurück in die Gräber.

Die ‚Première Symphonie pour Orgue, op. 14‘ des genialen Organisten von Notre Dame in Paris, Louis Vierne (1870-1937) bildet einen sinnvollen Abschluß des Programms, wird doch hier die französische Orgelsymphonie in einer Weise erklingen, die die Entwicklung dieser Gattung vom Begründer Franck bis zu ihrem Höhepunkt darstellen kann. Vierne betrieb private Kontrapunktstudien bei Franck, er erinnerte sich noch Jahre später an die magische Anziehungskraft, die Franck auf ihn ausgeübt hatte. So schließt sich der Kreis im logischen Aufbau des Programms.

Ein Konzert von Prof. Kaunzinger ohne abschließende Improvisation über Themen aus dem Publikum ist undenkbar. Diese Vorschläge werden vor Beginn eingesammelt und er wählt daraus zwischen zwei und vier Themen aus. Das allein wäre schon ein gewichtiger Grund dieses aussergewöhnliche Orgelkonzert zu besuchen.


Französische Impressionen mit Uraufführung

Presse nach dem 80. Konzert

  1. Großes Orgelkonzert in der St. Nikolaus-Kirche
    von Karl Hermann

Drei Tage vorher begann Prof. Günther Kaunzinger an der Großen Orgel der St. Nikolaus-Kirche mit dem einregistrieren. Minuziös und mit vielen Korrekturen durch das Abhören wählte er die Register für die Stücke aus, die auf seinem anspruchsvollen Programm standen. Das ist selbst für einen konzerterfahrenen Interpreten wie Kaunzinger ungewöhnlich und ließ die Erwartungen der Veranstalter schon im Voraus höher steigen. Und sie wurden nicht nur erfüllt sondern in unerwartetem Ausmaß voll übertroffen. Langjährige Konzertbesucher sprachen denn auch von einem sensationellen Klangerlebnis. Selten hat man die St. Nikolaus-Orgel so ‚französisch‘ gehört wie in diesem 80. Konzert.

Nach einer Einführung in das Programm begann Kaunzinger mit einer von ihm rekonstruierten Orgelsymphonie des Spätromantikers César Franck, das in dieser Form schlüssig erstmalig dargeboten wurde, die blaue Blume der Romantik blühte aufs Schönste. Langanhaltender Beifall belohnte die gelungene Rekonstruktion. Im folgenden Werk, dem ‚Danse macabre‘ von Saint-Saëns in einer Orgelfassung von Edwin Lemare, konnte Kaunzinger außer einer fulminaten Virtuosität seine Fähigkeiten in der Registerwahl großartig beweisen. Die Glockenschläge zur Mitternacht, die Variationsfolgen und der Hahenschrei mit dem Zurückfallen der Skelette in die Gräber erlebten eine einmalig schöne und plastische Wiedergabe mit sichlichem Vergnügen für das zahlreiche Publikum.

Die 1. Symphonie von Louis Vierne, dem blinden Organisten von Notre Dame, ist noch deutlich dem Einfluß seines Lehrers Charles Marie Widor verhaftet. Im Unterschied zu den später komponierten Symphonien enthält die 1. sechs Sätze, die in der Folge schnell – langsam aneinandergereiht sind. Kaunzinger spielte konzentriert und deutlich artikulierend, wobei der letzte Satz ‚Final‘, der zu den schönsten Werken der französischen Spätromantik gehört, mitreißend und spritzig. Mit gesteigertem Tempo sprudelten die Tonmassen auf die Zuhörer nieder ohne zu erdrücken. Das war ein starker Schluß des Programmteils mit Kompositionen, der die Emotionen hochtrieb. Auch hier viel Beifall des Publikums.

Von den in Fülle überreichten Improvisationsthemen wurden drei von Kaunzinger ausgewählt und vorgestellt:

  1. die marianische Antiphon ‚Salve Regina‘,
  2. das Volkslied ‚Die Blümelein sie schlafen und als
  3. Thema und in Erinnerung an Kaunzingers Einweihungskonzert vor 26 Jahren ‚Der Mai ist gekommen‘.

Er betonte, dass er nur das musikalische Material verarbeiten und keine Textausdeutung vornehmen würde.

Und dann rauschten die Themen in allen möglichen Formen bearbeitet auf die Zuhörer in schönster Klangpracht nieder. Auch lyrische Momente mit dem Register ‚Voix celeste‘ und den Solozungenregister wurden von Kaunzinger ausgiebig demonstriert. Man merkte ganz deutlich: der eremetierte Orgelprofessor war in bester Spiellaune und drückte dem 80. Konzert im Jubiläumsjahr des Förderkreises seinen unverwechselbaren Stempel auf.

Als Zugabe des über 1 ½ Stunden dauernden Konzertes spielte er dann noch zur großen Freude der Besucher das ‚Carillon de Westminster‘ von Louis Vierne mit dem sattsam bekannten Glockenmotiv von Big Ben in London. Ein großer Orgelabend in St. Nikolaus fand einen berauschenden und begeisternden Abschluß.


Paukenschläge zum 25. Jahrestag

Großes Festkonzert in der St. Nikolaus-Kirche
von W. O. Keller

Es gibt noch 15 treue Orgelfreunde, die sich genau erinnern, wie alles angefangen hat vor 25 Jahren. Damals, im März 1985, nach einer sehr stimmungsvollen Abendmusik an der nagelneuen, prächtigen Großen Förster & Nicolaus-Orgel wurde die Idee geboren, für diese “Königin der Instrumente“ ein Forum zu schaffen, in dem Orgelkunst auf höchstem Niveau geboten werden sollte. Unter der etwas sperrigen Bezeichnung “Förderkreis Orgel und Orgelmusik“ verpflichteten sich Mäzene, Sponsoren und andere Freunde der Kirchenmusik, mit ihren Spenden und Beiträgen anspruchsvolle Konzerte zu organisieren. Der Kreis ist in 25 Jahren auf weit über 300 Mitglieder gewachsen und verzeichnet in seinem Gästebuch fast alle weltweit renommierten Orgelkünstler.

Für die “Gründergeneration“ ist das 25-jährige Jubiläum die Krönung ihrer Aufbauarbeit: Sie stehen noch voll in der Verantwortung und dürfen mit Fug und Recht auf ihre Erfolge stolz sein. Was liegt da näher, als dieses Ereignis mit einem fulminanten Konzert zu feiern und damit auch Qualitätsmaßstäbe für die nächste Generation zu setzen.

Ein erwartungsvolles Publikum füllte die St. Nikolaus Kirche in Bergen-Enkheim am letzten Sonntag, den 14. März, wo sich zum Jubiläumskonzert in großer Streicherformation das Offenbacher Kammerorchester im Altarraum aufstellte, während sich auf der Orgelbank der herausragende Orgelvirtuose Hayko Siemens auf ein Wiedersehen mit seiner treuen Fangemeinde in St. Nikolaus freute. Am Dirigentenpult stand Professor Hubert Buchberger, der mit ausladenden Gesten Orchester und Orgel in einem vielschichtigen Klangkörper verschmelzen ließ. Dass Francis Poulenc mit seinem einzigen Konzert für die Konstellation “Orgel, Streicher und Pauken in g-Moll“ die Musiker vor gewaltige Herausforderungen stellt, wurde durch eine überschäumende Spielfreude verdrängt, in der sich auch der dumpfe Rhythmus der Pauken reizvoll in Szene setzte.

Dieser Auftakt ließ alle Facetten für die musikalische Darstellung dramatischer Ereignisse aufleuchten. Da erschienen in abrupten Kontrasten friedliche Traumwelten – perfekt intoniert durch den homogenen Klangkörper der Streicher – konfrontiert mit der brutalen Wirklichkeit brausender Orgelakkorde, in die sich Orchester und Pauken leidenschaftlich einmischten, um alsbald in zarten Registern und getragenem Orchesterklang wieder ein Stück “heile Welt“ zu finden. Das Publikum war hingerissen von dieser unglaublichen Dynamik und dem virtuosen Zusammenspiel.

Sicher lässt sich trefflich darüber streiten, ob die St. Nikolaus Kirche ideale akustische Voraussetzungen für ein großes Sinfonieorchester bietet. Für die Sinfonie op. 52 von Robert Schumann wurde das Offenbacher Kammerorchester um eine starke Bläsergruppe erweitert, sodass ein massiver Klangkörper entstand, der viele feine Nuancen und reizvoll hervorgehobene solistische Kostbarkeiten unterdrückte, die im Konzertsaal wahrscheinlich wirkungsvoller zur Geltung gekommen wären. Dennoch gelang es den Offenbachern, die entspannte Heiterkeit, in Verbindung mit tänzerischer Leichtigkeit, für die Schumann gerühmt wird, den sichtlich beeindruckten Zuhörern nahe zu bringen.

Für die “1. Symphonie in d-Moll“ von Alexandre Guilmant wurde das Orchester noch einmal um 5 Blechbläser samt Trommel zur maximalen Besetzung erweitert. Zusammen mit dem dominanten Einsatz der Orgel ergab sich ein überwältigendes Klangerlebnis, das jedenfalls die Grenzen aller bisherigen Konzerte in St. Nikolaus sprengte und eigentlich auch keine Ambitionen für weitere Steigerungen erlauben sollte. Mit dieser Aufführung schließt sich der Kreis einer engen Beziehung der Bergen-Enkheimer zur Musik Guilmants und dessen bedeutendster Komposition. Jetzt erklang die Originalfassung als monumentales Werk, das in seiner reinen Orgeltranskription unter der Bezeichnung “1. Sonate in d-Moll“ bereits vor 24 Jahren auf dieser Orgel vom legendären Orgelkünstler Albert de Klerk eingespielt wurde und damals den “Preis der Deutschen Schallplattenkritik“ gewann.

Dass sich in diese fast beängstigende Klangfülle, voller eruptiver Spannung, auch sanfte, andächtig spirituelle Elemente einfügen, löste beim Zuhörer starke Emotionen aus, die sich auch im explosiven Finale nur schwer auflösen ließen. Dieses Kunststück ist den Interpreten dann aber doch gelungen: Als Dankeschön für den endlos anhaltenden Applaus wurde einfach das “Finale“ wiederholt, das in der völlig entspannten Atmosphäre seinen strengen Duktus plötzlich verloren hatte.


25 Jahre – und kein bisschen leise

Starker Auftritt beim 79. Konzert in der St. Nikolaus-Kirche

Man soll die Feste feiern wie sie fallen, sagt ein Sprichwort. Der Förderkreis Orgel und Orgelmusik an St. Nikolaus blickt auf 25 Jahre voller hochkarätiger musikalischer Veranstaltungen zurück, in denen er sich das Prädikat “Internationale Orgelkonzerte mit Atmosphäre“ verdient hat. Ein kleiner Kreis engagierter Orgelfreunde hatte im März 1985 einen Förderkreis gegründet, der berühmte Organisten aus aller Welt einladen wollte, ihre Kunst an der gerade geweihten, prächtigen Orgel an St. Nikolaus in Bergen-Enkheim zu demonstrieren.

Daraus wurde nicht nur eine Tradition, sondern eine richtige Institution mit jährlich bis zu 4 großen Konzerten und kontinuierlich wachsenden Mitgliederzahlen, die sich um den rührigen Organisten der Gemeinde, Bernd Walz, scharen, der in diesem Jahr auch selbst auf 50 Jahre Orgeldienst zurückblicken darf. Inzwischen gehören deutlich über 300 Orgelfreunde zum Förderkreis, die mit ihren Beiträgen und Spenden die Voraussetzungen für anspruchsvolle Konzerte auf gleichbleibend hohem künstlerischem Niveau schaffen.

Das Konzert zur Feier des 25-jährigen Jubiläums wird ganz sicher mit einigen Superlativen aufwarten, wenn am Sonntag, den 14. März 2010 – Beginn schon um 16 Uhr! – in der St. Nikolaus Kirche in Bergen-Enkheim, Nordring 71, der charismatische Künstler Hayko Siemens an der großen Förster- und Nikolaus-Orgel Platz nimmt, und sich mit dem Offenbacher Kammerorchester – verstärkt durch eine Bläsergruppe – unter seinem vielfach ausgezeichneten Dirigenten, Professor Hubert Buchberger, zum gemeinsamen Musizieren vereinigt.

Hayko Siemens ist ein willkommener Gast in Bergen-Enkheim, wo er mit seiner herzerfrischenden Orgelkunst schon manche Sternstunde zelebriert hat. Noch in bester Erinnerung sind die beiden Rheinberger-Konzerte für Orgel und Orchester F-Dur und g-moll im kongenialen Zusammenspiel mit dem Offenbacher Kammerorchester im Mai 2001. Längst ist Hayko Siemens in München etabliert als Dirigent des international renommierten Münchener Motetten-Chors und als Kirchenmusiker an der Bischofskirche St. Matthäus, dazu ist er ständig präsent im Münchner Konzertleben, ob in Philharmonie, Herkulessaal, oder Prinzregenttheater. Doch auch im Rhein-Main-Gebiet bleibt er unvergessen als Gründer und künstlerischer Leiter des herausragenden Orgelfestivals “Fugato“ das seit 1995 in allen Bad Homburger Kirchen die Weltelite der Organisten versammelt.

Das Offenbacher Kammerorchester ist untrennbar mit dem Namen Hubert Buchberger verbunden, der schon 1967 als damals 16-jähriger Geiger in dem ambitionierten Frankfurter Kantorei-Orchester mitwirkte und 1974 – beim Umzug nach Offenbach und noch als Musikstudent – dessen Leitung übernahm, die er als Hochschulprofessor bis heute weiterführt. An der Stammbesetzung hat sich nichts geändert, nach wie vor ist es ein “semi-professionelles“ Streichorchester, geprägt von Musiklehrern, Musikstudenten und Berufsmusikern, jederzeit für sinfonische Werke zu verstärken aus dem Reservoir der Frankfurter Hochschulen.

Das Programm des Jubiläumskonzertes wird kräftige Akzente setzen. Kaum ein Musikkenner wird den in Paris geborenen Francis Poulenc (1899 – 1963) mit der Orgel in Verbindung bringen. Der unglaublich fleißige Pianist und Komponist hat sich mit einem Riesen-Repertoire von Ballett- und Filmmusiken, Kammermusik, Sonaten, Liedern, Klavierwerken, und sogar geistlichen Themen, einen Namen gemacht, aber nur ein einziges Mal eine Orgel erklingen lassen, nämlich in dem 1938 entstandenen “Konzert in g-Moll“ für Orgel, Streichorchester und Pauken. Deshalb darf man auf ein seltenes musikalisches Ereignis gespannt sein, wie sich die Interpreten dieser Herausforderung stellen.

Robert Schumann hat es gewagt, aus dem Schatten Beethovens zu treten, der mit seinen grandiosen Sinfonien die Musikwelt des 19. Jahrhunderts dominierte. Deshalb hatte es Schumanns erste Fassung der “Symphonie op. 52“ bei der Uraufführung in Leipzig 1841 zunächst schwer. Aber Schumann ließ sich nicht entmutigen, er gab der Ouvertüre mit zarten, sirenenartigen Klängen mehr Leichtigkeit, steckte in das Scherzo mehr tänzerischen Elan und Heiterkeit und setzte seiner fröhlichen Stimmung beim Finale keine Grenzen. Dem Offenbacher Kammerorchester wird es ein Vergnügen sein, den besonderen Reiz dieser Sinfonie zu vermitteln.

Das letzte Werk hat für die Bergen-Enkheimer eine lange Geschichte: Bereits im Jahr 1986 entstand mit dem berühmten Organisten Albert de Klerk in der St. Nikolaus Kirche in Bergen eine Aufzeichnung der “1. Symphonie d-Moll“ von Alexandre Guilmant als reine Orgelfassung, die alsbald den “Preis der deutschen Schallplattenkritik“ gewann. Fast 25 Jahre später soll nun in der St. Nikolaus-Kirche die Original-Fassung des Werkes für Orgel und Orchester erklingen, aus vollem Herzen, mit kräftigen Registern und strahlenden Bläsern – als festlicher Höhepunkt zum Jubiläum “25 Jahre Förderkreis Orgel und Orgelmusik“.

Frankfurt, 25. Februar 2010 W. O. Keller

Zahlreiche Gäste beim Orgelfrühschoppen

Artikel im „Der Bergen-Enkheimer“ von Sabine Hagemann

Bergen-Enkheim (sh). – Zu aus Orgelpfeifen gezapftem Wein und deftiger Hausmannskost vom Grill hatte der Förderkreis Orgel und Orgelmusik an St. Nikolaus in Bergen-Enkheim die Pfarrgemeinde am Pfingstmontag, 20. Mai, eigeladen. Der beliebte Frühschoppen mit Mittagessen nach dem Gottesdienst ging zum 28. Mal hinter der Kirche St. Nikolaus in Szene.

„Mit dieser Veranstaltung bedanken wir uns bei der Pfarrgemeinde für die Überlassung der Kirche und der zwei Orgeln für unsere überregional bekannten Orgelkonzerte mit Interpreten aus aller Welt“, so Bernd Walz vom Förderkreis, der zunächst in einer eigens für ihn anläßlich seines Jubiläums für ihn bestickten Kochschürze „Anno 2010 . Bernd Walz 50 Jahre Organist“ die hungrigen Gäste bediente.


Und die waren trotz des regnerischen Wetters zahlreich erschienen. Die meisten nahmen direkt nach dem Besuch des Gottesdienstes ihre Plätze in den eigens aufgestellten drei Großzelten auf den regengeschützen Bänken ein und ließen sich das zünftige Mahl munden. Die Bilanz der für den Einkauf und die Zubereitung zuständigen Andrea Walz: 120 Steaks, 100 Bratwürste, 50 Rindwürste, 50 Paar Frankfurter, 24 Kilo Bratkartoffel und zwölf Kilo Krautsalat waren in die Mägen der Besucher gewandert . die allerletzte Bratwurst konnte sie noch für ihren Mann Bernd Walz retten.

Die Leckerei vom Grill hatte dieser sich auch redlich verdient, denn er gab erneut an der Drehorgel ein kleines Freiluft-Orgelkonzert, um sehr erfolgreich Spenden zugunsten der Fassadenrenovierung der St. Nikolaus-Kirche zu sammeln. Für weitere musikalische Höhepunkte sorgte der Posaunenchor der evangelischen Gemeinde unter der Leitung von Ralf Schuh, der am Samstag, 22. Juni, ab 17 Uhr auch auf dem Gelände des MainÄppelHauses auf dem Lohrberg zu hören sein wird.

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