debutierte im Alter von 12 Jahren. Nach einem umfangreichen Musikstudium (Klavier, Orgel, Komposition und Dirigieren), das er mit höchsten Auszeichnungen abschloss, ging er nach Paris, wo er sechs Jahre mit Maurice Duruflé, Marie-Claire Alain und Jean Guillou arbeitete und wäh-rend dieser Zeit zahlreiche Wettbewerbe gewann.
1974 wurde er an den Lehrstuhl für Orgel an die Hochschule für Musik in Würzburg berufen, wo er auch für einige Zeit eine Klavierklasse leitete. Sein durch zahlreiche Konzerte dokumentierter internationaler Ruf veranlasste die „Catholic Uni-versity of America“ in Washington D.C. ihn zum „Head of the Organ Department“ zu ernennen; gleichzeitig versah er das prestige-trächtige Amt eines „Artist in Residence“ am dortigen „Nationel Shrine“.
Nach Deutschland zurückgekehrt, begann er eine rege Tätigkeit mit CD-Einspielungen, die mehr-mals mit Preisen ausgezeichnet wurde.
Im Jahre 1987 spielte er auswendig das Gesamt-werk für Orgel von César Franck, Charles-Marie Widor und Louis Vierne, was ihm höchste Aner-kennung einbrachte und die Kritik zu Äußerungen wie „ein wirkliches Genie“ (Mexico), „Liszt der Orgel“ (Italien), „der großer Virtuose“ (Leonard Bernstein) veranlasste.
Seine Ästhetik von Orgel und Orgelspiel fühlt sich einem farbig-orchestralen Ideal verpflichtet, was auch in seinen zahlreichen Transkriptionen und in den von ihm entworfenen Instrumenten (darunter die Orgelanlage der Basilika Wald-sassen mit 103 Registern) zum Ausdruck kommt.
In den von Kaunzinger geleiteten „Memminger Meisterkursen für Orgelinterpretation“ gibt er sein Wissen an die jüngere Generation weiter, die ihn als einen hoch angesehenen Künstler zu schätzen weiß.
Aus seiner Improvisationsklasse der Hochschule für Musik in Würzburg gingen während seiner Lehrtätigkeit eine Vielzahl junger Musiker her-vor, die heute an bedeutenden Stellen tätig sind.